Gerade bei Akademikern erfreut sich Schach seit Jahrhunderten oftmals einer größeren Beliebtheit als im Bevölkerungsschnitt. Das könnte daran liegen, dass sich die Studierenden einiger Fachrichtungen die Zeit besser einteilen können, um auch hier zu lernen.
Neben diversen Hochschul-Schachgruppen und Schachvereinen (wie zum Beispiel dem im Jahre 2000 von türkischstämmigen Schachfreunden interkulturellen Kölner „Satranç Club 2000 e. V.“ www.satranc2000.de, in dem längst Mitglieder aus vieler Herren Ländern spielen und der sich stets über Mitglieder freut) findet Schach nun hier und da sogar Zugang zu begleitenden Lehrplänen. Ein Beispiel ist der Lehrgang über vernetztes Denken im Rahmen der Schlüsselqualifikationen:
http://www.fh-dortmund.de/de/studi/schlu...texte/99130.php
In früheren Jahrhunderten noch einige der besten Möglichkeiten, einen Krieg vorab zu simulieren und manchmal nur elitären Kreisen vorbehalten (z. B. sollen es Überlieferungen zufolge Mehmet II., also Fatih Sultan Mehmet, Süleyman I, also Kanuni Sultan Süleyman, Napoleon Bonaparte und sehr viele andere gespielt haben) ist es nun zum Glück jedem zugänglich und vorrangig für den friedlichen sportlichen Wettbewerb vorgesehen.
Wir leben in einer Zeit, in der uns allen der eigene hektische Aktionismus zu schaffen macht. Daher sehnen sich immer mehr Menschen zurück nach Zielorientierung und Strategie. Eine langsam steigende Zahl von Managementlehrgängen und –Büchern bezieht sich hierauf, z. B.:
http://www.manager-magazin.de/lifestyle/...l/a-890332.html
http://chessimprover.com/chess-and-management/
Viele haben sich die Mühe gemacht, den potentiellen Nutzen des Schachs für die persönliche Weiterentwicklung aufzulisten. Hierbei spielten diverse Studien, wie auch persönliche Erfahrungen der Funktionäre, Schachlehrer und Eltern eine Rolle. Veröffentlicht wurde dies 2005, als Schach in der Türkei als Wahlpflichtfach an Grundschulen eingeführt wurde:
„
…
- Es hilft, schlechte Angewohnheiten zu vermeiden
- Es erzeugt Verständnis für die Notwendigkeit planvollen Denkens und Handelns
- Es hilft, sich schnelles und richtiges Handeln anzutrainieren und die aktuelle Situation richtig zu interpretieren
- Es hat positiven Einfluss auf das Selbstbewusstsein
- Es hilft, die eigenen Stärken und Fähigkeiten besser zu erkennen und als Individuum seine Talente zu entdecken und hieraus resultierend, richtige Entscheidungen für sich selbst zu treffen
- Es hilft, sich auf eine Aufgabe besser konzentrieren zu können
- Es hilft, in der Schule die Lerninhalte der anderen Fächer besser verstehen zu können.
Auch die wissenschaftliche Herangehensweise wird hierdurch gefördert.
- Es hilft, eine kritische Herangehensweise zu fördern, anstatt sich Themen lediglich durch auswendig lernen aneignen zu wollen
- Es hilft, die Persönlichkeit in Richtung denkendes, forschendes und anklagendes Wesen weiterzuentwickeln und der Kreativität mehr Spielraum zu lassen
- Es zeigt einem auf, dass man Erfolg nur durch eine systematische und disziplinierte Herangehensweise erzielen kann
- Es erzeugt mehr Bewusstsein für die Tatsache, dass man oftmals auch eine etwas ’kämpferische Einstellung’ im Leben zeigen muss, um sein Ergebnis zu erreichen
- Es hilft, bei Misserfolgen nicht sofort aufzugeben und dafür noch mehr zu arbeiten
- Es erzeugt ein Faible für erfolgreiche Situationen
- Es hilft, sich selber neue Ziele zu setzen und hilft der Förderung der Eigenmotivation
- Es hilft der Fähigkeit, sich an Regeln zu halten, freundschaftlich spielen zu können, aber auch mal eine Niederlage akzeptieren zu lernen und dem Sieger gratulieren zu können
- Es hilft, gute Freundschaften und Bekanntschaften zu knüpfen und das soziale Leben zu bereichern
- Auch bei älteren Mitmenschen soll es den Krankheitsfortschritt bei Alzheimer hinauszögern
Alle diese Punkte kann man für sich als persönlichen Nutzen aus dem Schach ziehen, und davon auch außerhalb des ’Schachlebens’ hiervon profitieren.
…“
Quelle: Türkischer Schachverband (u. a. in Anlehnung an: http://www.tsf.org.tr/kaynaklar/satrancin-yararlari)
Viele interessiert möglicherweise, wo das Spiel überhaupt hergekommen ist. Auch das heutige Gebiet der Türkei spielte unter vielen anderen bei dessen Verbreitung eine Rolle. Angefügt sind einige Informationen zur Kulturgeschichte des Schachs. Viel Spaß beim Erlernen des königlichen Spiels!
Satranç Club 2000, Der interkulturelle Schachverein in Köln
www.satranc2000.de